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Android oder iOS? – Tablets als E-Book-Reader

Wer sich aufgrund der eingeschränkten Funktionalität eines reinen E-Book-Readers für den Kauf eines Tablet-PCs entscheidet und über Nachteile wie das spiegelnde TFT-Display und geringere Akku-Laufzeiten hinwegsieht, steht immer noch vor der Entscheidung welches der inzwischen zahlreich vorhandenen Systeme und Geräte das geeignetste ist. Auch wenn sich Apples iPad auf der einen und Android-Tablets auf der anderen Seite als die ausgereiftesten Produkte etabliert haben, wird die Wahl zwischen diesen beiden Konkurrenten dennoch nicht einfach. Zudem lässt die Ankündigung des Kindle Fire Raum für Spekulationen rund um die zukünftig beste Tablet-Lösung zum Lesen von E-Books.

Anders als bei reinen E-Book-Readern wie Amazons Kindle, dem Nook oder den verschiedenen Modellen von Sony stellt sich beim Tablet-Kauf weniger die Frage was das Gerät selbst alles kann, als viel eher die Frage welche Software für das mitgelieferte System verfügbar ist. Der Support verschiedener Funktionen und Formate ist bei Tablet-PCs eher abhängig von den erhältlichen Apps. Wer sich ein Tablet zulegen und primär zum Lesen von E-Books nutzen möchte, sollte sich daher vergegenwärtigen welche Applikationen dazu genutzt werden können, welche Formate sie unterstützen und mit welchen Kopierschutzmechanismen sie umgehen können.

Apples iPad

Apples iPad ist bislang unangefochtener Marktführer im Tablet-Segment, auch wenn die Marktanteile der Android-Konkurrenz weiter ansteigen. Zum Lesen von E-Books steht die integrierte iBooks App zur Verfügung, die neben dem eigenen Shop auch hervorragenden Bedienkomfort bietet. In der von Apple bereitgestellten App sind Markier- und Notizfunktionen, Volltextsuche, Lesezeichen sowie Schrift- und Helligkeitseinstellungen mit Liebe zum Detail integriert und einfach bedienbar. Zusätzlich können mittels iBooks inzwischen auch PDF-Dateien gelesen werden.

Mit iBooks sind allerdings zunächst nur bei iTunes gekaufte Bücher lesbar. Neben diesen lassen sich lediglich kopierschutzfreie Bücher über iTunes synchronisieren und mit iBooks abrufbar machen. Will man kopiergeschützte Bücher im ePub-Format auf dem iPad lesen, braucht man die Unterstützung weiterer Apps. Für E-Books mit dem verbreiteten Adobe DRM (Digital Rights Management) schafft bspw. die native App txtr Abhilfe.

Wer sich für das geschlossene System Apples entscheidet, sollte sich zudem darüber im Klaren sein, dass die über iTunes gekauften Werke über einen eigenen Kopierschutz verfügen. Die Nutzung auf einem Android Smartphone bspw. wird dadurch verhindert. Prinzipiell können die mit dem sog. Fairplay DRM ausgestatteten Medien nur auf Geräten genutzt werden, auf denen iTunes ausführbar ist.

Eine weitere erwähnenswerte App für iOS ist textunes. textunes zeichnet sich durch einen eigenen Bookstore aus und besitzt eine insgesamt ähnliche Funktionalität wie iBooks. Die Besonderheit ist, dass die Bücher an sich Applikationen sind. Das hat natürlich zur Folge, dass das Lesen auf Geräten mit anderem Betriebssystem drastisch erschwert, wenn nicht gar unmöglich gemacht wird. Vielversprechend ist allerdings der intergrierte Bookstore und die darin erhältliche Auswahl deutscher Bücher, gerade da Thalia das Unternehmen vor kurzem übernommen hat.

Zuletzt soll natürlich auch nicht die Möglichkeit zum Einkauf in Amazons Kindle Store unerwähnt bleiben. Aufgrund der Provisionsbestimmungen im App Store und den darauf folgenden Streitigkeiten zwischen Apple und Amazon ist die Kindle App auf iOS wahrscheinlich bald nur noch als Web-App (also als mobile Website) erhältlich. Amazon umgeht damit die Provisionszahlungen von 30% an Apple. Kindle bietet sicher die größte Geräteunabhängigkeit mit Apps für zahlreiche Systeme und schließlich der Web-App, die auf jedem System mit Webbrowser ausführbar ist. Das Lesen und Kaufen von E-Books aus dem Kindle-Store ist mit der Webanwendung und derzeit auch noch mit der nativen App Amazons möglich.

Android Tablets

Für jeden, der eher an Android interessiert ist, eröffnet sich anders als bei Apples iOS eine große Auswahl an Endgeräten. Diese sind hinsichtlich Design und Ausstattung zwar ähnlich, es ergibt sich allerdings trotzdem ein breiteres Angebot, bei dem z.B. Bildschirmgröße oder interner Speicher variieren.

Zudem sind im Vergleich zu iOS auch deutlich mehr Apps zum Lesen von E-Books erhältlich. Drei der interessantesten App-Lösungen zum E-Books Lesen sollen folgend kurz dargestellt werden. Daneben gibt es allerdings noch zahlreiche andere Apps, die zum Lesen elektronischer Bücher genutzt werden können, z.B. FBReader, der Moon+ Reader oder Books WordPlayer.

Aldiko ist eine der bekanntesten und funktionsreichsten E-Book-Reading Apps für Android und hat inzwischen den Beam E-Book Store integriert, sodass direkt in der App E-Books gekauft werden können. EPUB und PDF Dateien können mit diesem Reader problemlos geöffnet werden. Der Funktionsumfang und Bedienkomfort ist durchaus mit iBooks vergleichbar. Eine inzwischen doch beachtliche Anzahl an deutschsprachigen E-Books ist über Aldiko erhältlich. Aldiko selbst stellt dabei auch zahlreiche kostenlose Bücher zur Verfügung – meist Klassiker. Wem das nicht ausreicht, kann sich im eingebauten Beam Store umschauen oder Bücher über die SD-Karte importieren.

Auch textunes ist für Android erhältlich. Wie auch bei iOS sind die Bücher hier eigene Applikationen, die Systemkompatibilität also deutlich eingeschränkt. Es bleibt allerdings abzuwarten, wie Thalia das Konzept weiterentwickelt.

Für Android ist weiter auch eine native Kindle App erhältlich, die bei Amazon gekaufte Bücher lesbar macht. Die mit Amazon-DRM geschützten Bücher können so auch auf Android gelesen werden. Im Gegensatz zum iPad kann dies wahrscheinlich auch in Zukunft noch über eine native App passieren. Diese Art von App, die direkt auf dem System installiert wird, zeichnet sich zumindest bisher noch durch höheren Bedienkomfort und bessere Stabilität aus.

Fazit

Wer sich ein Tablet zulegen will und dabei besonders an den Qualitäten eines guten E-Book-Readers interessiert ist, ist sowohl mit iOS als auch mit Android gut bedient. Durch die Abhängigkeit von den installierten Apps und App-Lösungen, die für beide Plattformen entwickelt wurden, ähnelt sich das Lesen auf den Geräten sehr. Android bietet insgesamt weniger strikte DRM-Maßnahmen und macht es dadurch einfacher E-Books aus Stores von Drittanbietern zu nutzen. Apples Produkte sind hingegen hinsichtlich Bedienkomfort und Liebe zum Detail noch etwas ausgereifter.

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